Der 75. Jahrestag der Beendigung des 2. Weltkriegs und seine Lehren für heute

von Bruno Mahlow

„Dieser Tag des Sieges (Den‘ Pobedy) riecht nach Pulverrauch, ist ein Festtag – mit den Schläfen silbergrau. Diese Freude – mit den Tränen kommt sie auf. Tag des Sieges…“

Dies sind Zeilen aus einem sowjetischen Lied, das 1975 – viele Jahre nach dem Sieg im Großen Vaterländischen Krieg entstand. Der Text ist von Wladimir Charitonow (*1) , der einige Jahre am Moskauer Institut für Internationale Beziehungen studierte, dem Institut, das ich 1961 absolvierte.

Das Lied ist den immensen Leistungen der Völker der Sowjetunion im opferreichen Großen Vaterländischen Krieg an den Fronten und im Hinterland gewidmet. Und weder rein nüchterne Zahlen, noch –und erst recht nicht – Geschichtsfälschungen können die historische Wahrhaftigkeit dieses Bildes aus der Welt schaffen.

Zu den Eigenarten historischer Daten gehört, dass man deren Würdigung oft und vor allem an ihrem Höhepunkt, an den Siegen, d.h. an ihrem Ende ansetzt. Vieles historisch Wertvolle an Fakten und Lehren sowie Zusammenhängen kann dabei verloren gehen oder in Vergessenheit geraten. Ein Gedenkjahr wäre daher wohl sinnvoller als ein einzelner Gedenk- oder Feiertag.

Aus diesem Grunde möchte ich – wenn auch nur thesenhaft – an einige Seiten der Vorgeschichte des 2. Weltkriegs erinnern. Beginnend mit der Oktoberrevolution 1917, ihrer weltverändernden Rolle, dem Aufbruch nicht nur in gesellschaftliches Neuland, sondern auch in eine neue Dimension des Kampfes um den Frieden. Denn an ihrem Anfang stand das „Dekret über den Frieden“ (*2) – ein Appell für den Frieden, ein Aufruf zu einem Frieden ohne Annexionen und Kontributionen. Sowjetrussland und später die UdSSR strebten nach friedlichen Beziehungen und gleichberechtigter wirtschaftlicher Zusammenarbeit.

Die vom Versailler Vertrag wesentlich eingeschränkten Freiräume Deutschlands und die Isolation Sowjetrusslands boten beiden Ländern die Möglichkeit, ihre gegenseitigen und zugleich gegensätzlichen Interessen pragmatisch zu verfolgen. Davon zeugen die Konferenz von Genua (1922) (*3) und das Handelsabkommen von Rapallo (*4) (1922). Mit der Erkenntnis, dass die westlichen Staaten ihre eigenen und die gegenseitigen Widersprüche zugunsten eines gemeinsamen Kampfes gegen den jungen sozialistischen Staat zurückstellen konnten, während die Sowjetunion versuchte, nicht nur der Einkreisung zu entgehen, sondern konstruktive Wege für eine friedliche Entwicklung in Europa zu sichern. In den Jahren 1925-1927 schloss sie mehrere Verträge mit einigen europäischen Staaten, wie bereits 1926 einen Neutralitätsvertrag mit der Weimarer Republik (*5) .

Mit der Weltwirtschaftskrise kam es zu einem Erstarken reaktionärer und faschistischer Kräfte. Die Bedrohungslage erforderte neue Initiativen im Interesse eines kollektiven Sicherheitssystems. Die Sowjetunion blieb aber die einzige Kraft, die sich für ein energischeres und abgestimmtes Vorgehen gegen die faschistischen Aggressionen einsetzte. Die westlichen Verhandlungspartner reagierten hingegen zunehmend mit Zugeständnissen und später sogar direkt zusammenwirkend mit den Aggressoren, wie 1938 mit dem Münchener Abkommen (*6). Noch im August 1939 lehnten die britischen und französischen Verhandlungspartner den sowjetischen Vorschlag für ein gemeinsames Vorgehen gegen Hitlerdeutschland ab und ließen damit die Sowjetunion mit ihren Entscheidungen allein.

Entgegen der Haltung einiger heutiger Historiker und Politiker trat die Sowjetunion in der Tat von Anfang an und erst recht in der 30er Jahren für ein Europa in Frieden und Sicherheit und für eine breite partnerschaftliche Zusammenarbeit ein. Dazu fasste das Zentralkomitee der KPdSU noch im Dezember 1933 einen entsprechenden Beschluss(*7), mit dem der Abschluss eines Vertrages zur gegenseitigen Verständigung im Falle einer Aggression angestrebt wurde. Die starken sollten den schwächeren Staaten Sicherheit garantieren (*8). Die Wiederaufrüstung Deutschlands und das Münchener Abkommen mit Nazideutschland von 1938 wären so auf einen viel aktiveren und kollektiven internationalen Widerstand gestoßen. Denn mit gleicher Orientierung verhandelte die Sowjetunion auch mit den Westmächten. Wie war jedoch deren Reaktion? Italien marschierte 1935 in Abessinien (heute Äthiopien) ein (*9), 1936 folgte in Spanien der Militärputsch gegen die demokratisch gewählte Volksfrontregierung, der vom Westen mit seiner „Nichteinmischungshaltung“ unterstützt wurde. Und im Fernen Osten überfiel Japan das im Bürgerkrieg stehende China und provozierte bewaffnete Konflikte gegen die Mongolei und die UdSSR, für die dieses Vorgehen zu einer akuten Bedrohung ihrer südöstlichen Grenzen wurde.

Klassenkampf und Staatspolitik

An diesem Punkt komme ich nicht umhin, auf den Zusammenhang zwischen dem klassenpolitischen und dem außenpolitischen Kampf im Ringen um Frieden hinzuweisen, der für die Sowjetunion als Staat in der Außenpolitik und für die KPdSU als führende Partei in der Komintern mit vielen neuen strategischen und taktischen Erfordernissen verbunden war. Es wurden Verträge mit imperialistischen Staaten abgeschlossen und gleichzeitig Positionen und Interessen der Arbeiter in diesen Staaten und deren Unterstützung für die Sowjetunion nicht in Frage gestellt.

Dazu – und weil diese Erkenntnisse für das Begreifen des deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrages 1939 und anderer, auch gegenwärtiger Ereignisse lehrreich und aktuell bleiben – möchte ich eine Passage aus dem Bericht Palmiro Togliattis (*10) auf dem VII: Weltkongress der Komintern 1935 zitieren. Zumal es hier auch um das Verständnis für Prioritäten und für dialektische Zusammenhänge, um Unterscheidungen zwischen den Haupt-Kriegsbrandstiftern und dem Hauptfeind der Arbeiterklasse im jeweiligen nationalen Rahmen geht. Zitat: „Unserer revolutionären Strategie und folglich auch unserem konkreten Kampf gegen den Krieg legen wir eine Konzentration der Kräfte gegen die japanischen Militaristen zugrunde, die die Sowjetunion an den Ostgrenzen mit einem Überfall bedrohen und die Errungenschaften der chinesischen Revolution zu vernichten trachten. Wir konzentrieren das Feuer auf den deutschen Faschismus, diesen Hauptkriegsbrandstifter in Europa. Wir sind bemüht, alle Verschiedenheiten, die in den Positionen der einzelnen imperialistischen Mächte bestehen, auszunutzen. Wir müssen sie im Interesse der Verteidigung des Friedens geschickt ausnutzen und dabei keine Minute vergessen, dass der Schlag gegen den Feind im eigenen Land, gegen den ‚eigenen‘ Imperialismus gerichtet werden muss.“ (*11)

Wann begann der 2. Weltkrieg?

Gewöhnlich wird der Beginn des 2. Weltkriegs auf den September 1939 und den Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen datiert. Die Vorgeschichte, wie das Münchener Abkommen 1938 und die Geschehnisse im Fernen Osten werden dabei außer Acht gelassen. Es handelt sich um einen Weltkrieg, der 6 Jahre dauerte und am 2. September mit der Kapitulation Japans endete. Er erfasste 61 Staaten und 1,7 Milliarden Menschen – 80 Prozent der damaligen Erdbevölkerung – 110 Mio. Menschen unter Waffen, 70 Mio. unmittelbare Kriegsopfer (Tote), davon 45 Mio. in Europa, chinesische Regierungsquellen nennen 35 bis 40 Mio. Opfer.

Im Fernen Osten begann ebenfalls frühzeitig die Vorbereitung auf einen neuen Weltkrieg. Auch darauf ging Palmiro Togliatti 1935 auf dem VII. Weltkongress der Komintern bekanntlich ein. 1927 verkündete der japanische Premier Tanaka (*12) im Rahmen der am 27. Juni in Tokio eröffneten „Ostkonferenz“ (*13) sein Memorandum, in dem er u.a. Leitlinien zur Eroberung Asiens – beginnend mit der Mandschurei/Chinas – und später weiterer Teile der Welt formulierte (*14). Darin hieß es u.a.: „…um die Welt zu erobern, müssen wir zuerst China erobern. Wenn es uns gelingt, China zu erobern, werden alle Länder Kleinasiens, Indien, sowie die Länder der südlichen Meere Furcht vor uns bekommen und vor uns kapitulieren. Die Welt wird dann begreifen, dass Ostasien unser ist…und wird es nicht wagen, uns unsere Rechte streitig zu machen…(…)…dann beginnen wir mit der Eroberung Indiens, der Länder der südlichen Meere, und danach Kleinasiens, Zentralasiens und schließlich Europas..“ (*15). Um Verbündete im Kampf um die Welteroberung zu gewinnen, nutzte die japanische Führung das Streben Deutschlands nach Revanche für seine Niederlage im 1. Weltkrieg und nach Revision des Versailler Diktats und schloss eine japanisch-deutsche Vereinbarung zur Bekämpfung des Kommunismus – den sogenannten „Antikominternpakt“ vom 25. November 1936, dem später auch Länder wie Italien, Ungarn, Finnland usw. beitraten.

Am 7. Juli 1937 begann Japan seine Invasion Chinas unter dem Motto der Bildung einer „Großen Sphäre ostasiatischen sozialen Aufblühens“ unter Einschluss der anderen asiatischen Staaten und dem sowjetischen Fernen Osten. Ab Mai 1939 tobten blutige Kämpfe am Chalchin Gol (*16), wobei Japan zunächst die Mongolei zu erobern trachtete, das aber mit der Sowjetunion verbunden war. Besonders hart waren die Kämpfe am 21.-22. August 1939, gerade als die Verhandlungen zwischen Moskau und Berlin liefen. Am 15. September 1939 wurde zwischen der UdSSR und Japan Waffenstillstand vereinbart, am 13. April 1941 schloss die Sowjetunion einen Neutralitätspakt mit Japan, der mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die UdSSR eine harte Prüfung zu bestehen hatte, denn Hitler war sehr daran gelegen, Japan in einen Feldzug gegen die Sowjetunion im Fernen Osten einzubinden.

Hitler machte keinen Hehl draus, dass alles, was er tue, gegen Russland gerichtet sei, „…wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, um das zu begreifen, bin ich gezwungen, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zerschlagen, um danach, nach seiner Zerschlagung, mit konzentrierter Kraft gegen die Sowjetunion vorzugehen. Ich brauche die Ukraine, damit wir nicht wieder dem Hunger ausgesetzt werden, wie im letzten Krieg.“ (*17). Damit wollte sich Hitler entsprechende Freiräume gegenüber Polen und dem Westen schaffen. Aber dies kann nicht als Ursache für den Überfall und für den Beginn des 2. Weltkriegs angesehen werden. Eher wollte er sich den Rücken gegenüber der UdSSR freihalten.

Die Sowjetunion erfüllte ihre im Rahmen der Koalition eingegangenen Verpflichtungen und leistete zwei Monate nach dem Sieg in Europa einen entscheidenden Beitrag zur Zerschlagung der 6. Japanischen Kwantungarmee und der Befreiung der Mandschurei, und damit auch zur Unterstützung der chinesischen Truppen.

Deutschland trat nicht zuletzt wegen der für ihn folgenschweren Auswirkungen des Versailler Vertrages erst 1939 direkt in den Weltkrieg ein. Als Grund für den Überfall auf Polen nutzte Hitler das „Problem Danzig“, das nach dem Versailler Vertrag an Polen ging, womit Deutschland in zwei Teile zerfiel.

Man kann den 2. Weltkrieg nicht nur eurozentristisch beurteilen, man muss ihn auch global einordnen. Dies hütet auch davor, Geschichtsfälschungen auf dem Leim zu gehen – seitens des Westens oder auch Polens – und vor allem historische Zusammenhänge in ihrem gesamten Ausmaß zu verkennen.

Die Konferenz von Jalta

Zum 75. Jahrestag gehört auch die Konferenz von Jalta im Februar 1945, auf der Stalin, Churchill und Roosevelt die Grundlagen für eine Weltnachkriegsordnung festlegten. Darin besteht ihr Wert in der Geschichte. Damals dominierte die Stimmung, es gäbe Chancen für ein Ergebnis. Heute gibt es hingegen Stimmungen, die Jalta als unglücklich in Zweifel stellen. Es geht dabei vor allem um solche politischen Kräfte, die aktiv dabei sind, alle Ergebnisse um Jalta, Potsdam und der Nachkriegsordnung zu revidieren. Dass die Konferenz der Drei aus der Antihitlerkoalition überhaupt und dann noch auf sowjetischem Boden in Jalta stattfand und mit Ergebnissen endete, ist vor allem dem Vormarsch der Sowjetarmee, der wachsenden politischen internationalen Rolle der UdSSR und ihrer Diplomatie zu verdanken.

Weder Roosevelt noch Churchill waren zunächst für ein Treffen in Jalta. Roosevelt präferierte Malta, Churchill – Schottland. Doch die Sowjetunion zeigte sich als Siegermacht im 2. Weltkrieg und dies allen Versuchen ihr diesen Sieg streitig zu machen, weder damals noch heute, zum Trotz. Die meisten Vorschläge der UdSSR wurden angenommen, auch jene, die sich auf die Interessen anderer Staaten bezogen. So erhielt Polen zwei Drittel des Territoriums Ostpreußens. Die heutige politische Elite Polens, die sich besonders schamlos der Geschichtsfälschung bedient, sollte auch daran erinnert werden. Wie auch generell daran erinnert werden sollte, dass die Menschheit nun bereits einige Jahrzehnte vor einem globalen Krieg verschont geblieben ist.

Auch die Organisation der Vereinten Nationen, die UNO, die erst einige Zeit später gegründet wurde, ist ohne die prinzipiellen Beschlüsse von Jalta nicht vorstellbar. Bei aller Unvollkommenheit ihrer Mechanismen wäre ohne sie die Welt schon voll unter der Fuchtel der US-Herrschaft und eine multipolare Welt bliebe Illusion.

Es bleibt also dabei, dass es vor allem gelungen ist zu zeigen, dass in ihren Positionen und Interessen sowie geographisch weit voneinander entfernte Staaten im Rahmen einer Realpolitik durchaus verhandeln und zu Ergebnissen gelangen können. Es gilt, Prioritäten zu setzen und so Manches für später aufheben zu können. Dazu bedürfen heute eine Reihe von Politikern und Staaten geschichtlichen und realpolitischen Nachhilfeunterricht. Dann könnte auch der Vorschlag Putins für ein Treffen der ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates umgesetzt werden.

Für das heutige Russland sind militärische Stärke und moderne Streitkräfte unerlässlich, um vor allem gegenüber dem Westen und der NATO seine politische Eigenständigkeit und Souveränität zu wahren und zu demonstrieren. Die einseitigen Zugeständnisse der Gorbatschow- und Jelzin-Ära waren bittere Lehren für das Land. Auch Vertreter der Linken sollten nicht so naiv sein, von Russland oder China einseitige Abrüstungsschritte zu verlangen bzw. auf die Stärkung ihrer Verteidigungsfähigkeit zu verzichten. Nach Jalta konnte die militärstrategische Konfrontation zum großen Teil auf eine nichtmilitärische Bahn gelenkt werden. Es bildete sich eine bipolare Welt heraus, mit einem Fundament, mit der ein globaler Krieg, die Umwandlung des kalten Krieges in einen heißen, verhindert werden konnte.

Nach dem Zerfall der UdSSR begannen insbesondere die USA und in ihrem Gefolge auch andere NATO-Staaten, das in Jalta und Potsdam geschaffene System der internationalen Beziehungen zu zerstören. Der Menschheit sollte eine Pax Americana aufgezwungen werden. Dieser unipolare Herrschaftsanspruch wird aber nicht widerspruchslos an- bzw. hingenommen. Versuche der USA, ihre globale Macht aufrecht zu erhalten, stellen ein gefährliches Spiel am Rande eines 3. Weltkriegs dar.

Einmal mehr gilt es dabei, die Mechanismen der internationalen Politik, die in Jalta geschaffen wurden, nicht zu zerstören. Zu ihnen gibt es z. Zt. keine Alternative und erst recht wäre das USA-Modell dafür denkbar ungeeignet. Eine andere Frage ist, dass die veränderte Weltlage gewisse Korrekturen bzw. eine zeitgemäße Vervollkommnung der bestehenden Strukturen in den internationalen Beziehungen auf die Tagesordnung stellt.

Die Staatsduma der Russischen Föderation nahm am 14. April 2020 das Gesetz über die Verschiebung des Tages der Beendigung des 2. Weltkrieges vom 2. September auf den 3. September an. Der bisherige Tag der Beendigung des 2. Weltkrieges als Tag der Erinnerung wird abgeschafft. Bei der Begründung des Gesetzentwurfs wurde auf den entscheidenden Beitrag der UdSSR zum Sieg über den japanischen Militarismus verwiesen. Der 3. September war dementsprechend zu Zeiten der Sowjetunion laut Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR Feiertag des Sieges über Japan. In den beigefügten Begründungspapieren wird auf die Festigung der historischen Grundlagen und patriotischen Traditionen, die Wahrung der historischen Gerechtigkeit gegenüber den Siegern im 2. Weltkrieg und die würdige Erinnerung der bei der Verteidigung des Vaterlands Gefallenen verwiesen. Der 3. September als Tag der Beendigung des 2. Weltkriegs symbolisiert den Übergang vom Kriegszustand zum Frieden, zur Erschließung von Wegen zur Versöhnung und Zusammenarbeit.

Politisch instrumentalisierte Geschichtsfälschung, „Entsorgung“ und Gedächtnisverlust

Kampagnen zur Umdeutung der Geschichte und bewusste Geschichtsfälschung erfassen sowohl Ursachen, Quellen und Ziele des Krieges und damit auch die Verantwortung für den Ausbruch, den Verlauf und die Ergebnisse des Krieges.

Immer weniger Menschen können sich heute als Zeitzeugen des 2. Weltkrieges und der unmittelbaren Nachkriegsentwicklung und an den Auseinandersetzungen um die Deutungshoheit historischer Ereignisse aktiv beteiligen. Umso wichtiger sind daher historische Dokumente, seriöse und objektive Geschichtswerke und z.T. auch Zeitzeugen. Gerade in unseren Zeiten anhaltender Meinungsmanipulation, von Gedächtnisverlust und Schocktherapien. Alle Schocktherapien – so Naomi Klein in ihren beachtlichen Buch „Die Schockstrategie. Der Aufstieg des Katastrophenkapitalismus“ – legen Wert auf das „Auslöschen der Erinnerung“. (*18).

Damit haben wir auf der einen, der westlichen Seite, das Verständnis von Krieg als eine Art Naturereignis, das begann und ein Ende fand, verbunden mit Fälschungen und ahistorischen Umdeutungen entsprechend dem politischen Zeitgeist. Schon vergessen, dass die Mehrheit der UN-Mitgliedstaaten 2009 feststellte, dass der Kampf gegen die Nazidiktatur zum Welterbe der Menschheit gehört?

Auf der anderen Seite, der der Völker der zur UdSSR gehörenden Republiken, insbesondere der Russischen Föderation, steht die Position: Nichts und niemand darf vergessen werden!

Es ist hier nicht der Platz, um auf alle Lügen einzugehen, zumal manche von ihnen bereits seit Jahrzehnten existieren. Einige indes finden besondere Verbreitung in der jüngsten Geschichte und strotzen förmlich vor Revisionismus und Verblendung. Davon zeugen die höchst antikommunistischen Resolutionen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (Januar 2006) und der Parlamentarischen Versammlung der OSZE (Juli 2009), sowie die wiederkehrenden haltlosen Lügen und Verleumdungen polnischer und baltischer Politiker und Medien. Der 23. August, der Tag des Abschlusses des Nichtangriffspakts zwischen der Sowjetunion und Deutschland wird zum Tag der Opfer des Faschismus und Stalinismus erklärt (und verklärt). Damit bereitete man den Nährboden für die ahistorische Haltung, dass die Sowjetunion gleichauf mit Deutschland für den Ausbruch des 2. Weltkriegs verantwortlich zu machen seien. Dies befeuert auch die kontinuierliche Propagierung des Feindbildes Russland und die anhaltende Russophobie. Zur weiteren Untermauerung soll ausgerechnet in der Bundesrepublik Deutschland ein „Denkmal für die Opfer des Kommunismus“ errichtet werden.

Die inhaltliche Richtlinie dazu wird mit der „Entschließung des Europaparlaments zur Bedeutung des europäischen Geschichtsbewusstseins für die Zukunft Europas“ vom 19. September 2019 vorgegeben. Ahistorisch, an Volksverhetzung und Beschönigung bzw. Relativierung nazistischen Gedankenguts kaum zu überbieten, wird dort behauptet, der 2. Weltkrieg sei die unmittelbare Folge des zwischen Nazideutschland und der Sowjetunion abgeschlossenen Nichtangriffspakts. Die Sowjetunion, ihre Völker und Soldaten werden mit dem faschistischen Hitlerregime, die Naziideologie mit dem Kommunismus/Sozialismus gleichgesetzt. Aber: Die Verbrechen der Deutschen auf dem Territorium der UdSSR, die verbrannte sowjetische Erde, die Blockade Leningrads, die tausenden niedergebrannten belarussischen Ortschaften, zig Tausende Waisen, die Zerstörung von Industrie, Infrastruktur, landwirtschaftlichen Flächen, Hunger, Vergewaltigungen, die Ermordung der Bevölkerung durch Wehrmacht und Waffen-SS – all das spielte für das „Geschichtsbewusstsein“ der o.g. Entschließung des Europaparlaments keine Rolle, wird verschwiegen, ausgeblendet. Offenbar hält man diese Verbrechen für rechtens. Kein Wort über die 27 Mio. Opfer – mehr als die Hälfte davon Zivilbevölkerung – und den Anteil der Sowjetunion am Sieg über den Hitlerfaschismus.

Mehr noch: Politiker und Medien in Deutschland und anderen europäischen Staaten (die u.a. an der Seite Hitlerdeutschlands am 2. Weltkrieg teilnahmen) erdreisten sich, eine Militärparade zum 75. Jahrestag der Befreiung von der Blockade als unmoralisch zu bezeichnen. Wäre eine Kapitulation damals demnach moralischer gewesen? In ähnlicher Weise wurde gefordert, auch das Denkmal der Erinnerung an die Schlacht im Kursker Bogen abzuschaffen. Begleitet wird all das von einem Schweigen zum Abtragen von Denkmälern in Europa, die an die Befreiungstaten und an die Helden der Sowjetunion erinnern.

Mit den Lügen über Ursache, Verlauf und Ergebnisse des 2. Weltkriegs wurde auch der Boden bereitet für den Verzicht, Antworten auf konkrete eigene Verantwortung und Ursachen für die begangenen faschistischen Untaten zu geben. Bis heute positioniert sich die Bundesrepublik Deutschland kaum zu dieser Seite der deutschen Geschichte. Eine interessante Fragestellung las ich in der Rezession von Gerhard Henschel (*19) über die Neuausgabe von Klaus Theweleits „Männerphantasien“ (*20) : „In der frühen Nachkriegszeit erklärte man sich den Siegeszug und die Verbrechen der Nazis gerne mit der „Dämonie“ Adorf Hitlers, während für viele orthodoxe Marxisten feststand, dass der nichts weiter gewesen sei als eine Marionette des Monopolkapitals. Doch was hatte den deutschen Faschismus für Millionen Menschen so attraktiv gemacht? Weshalb hatte er Abertausende von Männern in Ekstase versetzt, sich in Marschblöcken auf dem Reichsparteitagsgelände zu formieren? Woher rührte die Begeisterung für Fahneneide, Blutschwüre und den pompösen Totenkult des Regimes und was ging in den Tätern vor, die das „Judenblut“, wie es in einem ihrer Schlachtgesänge hieß, vom Messer spritzen ließ?“ Das sind mit Sicherheit sehr unbequeme, an das Gewissen gerichtete Fragen. Wie konnte das geschehen? Immer wieder spürt man, dass die Jüngeren auf ihre späte Geburt verweisen und damit für all diese Gräueltaten natürlich nicht verantwortlich zu machen seien. Es geht aber nicht um Verantwortung für die Verbrechen der Nazidiktatur, sondern um die Verantwortung für einen sorgsamen Umgang mit der Geschichte. Und die Geschichte eines Volkes enthält nun mal nicht nur positive, sondern auch negative, ja, tragische Seiten.

Die Einstellung zur Geschichte beginnt schon mit der Wort- und Begriffswahl, mit dem Umgang mit solchen Begriffen wie Totalitarismus, Diktatur, Unrecht. Mit der Gleichsetzung Stalins und Hitlers, den Kommunisten und Faschisten, Auschwitz und Stalingrad. Das sind politische Instrumente zur skrupellosen Diffamierung antifaschistischer, ja, jeglicher progressiver Ideen, Traditionen und Standpunkte.

Der 2. Weltkrieg wird als Krieg zwischen zwei rivalisierenden totalitären Regimes hingestellt, in dessen Ergebnis eine „dritte Kraft“, die westliche Demokratie gesiegt habe. Doch mit der Gleichsetzung werden nicht nur Ursachen, Wurzeln, Ziele des Krieges, sondern auch der Kampf zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Wertesystemen negiert. Der Sieg über den Faschismus war aber eine entscheidende historische Zäsur – er bewahrte die Menschheit vor dem Absturz in die faschistische Barbarei.

Der deutsche Faschismus entstand 1919-20 als besonders aggressive Art des Antikommunismus, als Reaktion auf die sozialistische Oktoberrevolution in Russland. Sein ideologisches Credo, Hitlers „Mein Kampf“, führte alle möglichen Illusionen ad absurdum. Im November 1940 endete der Besuch Molotows ohne das von Hitler gewünschte Ergebnis – eine Beteiligung der UdSSR am zwischen Deutschland, Japan und Italien geschlossenen „Antikominternpakt“. Doch von einer strategischen Zusammenarbeit mit Hitlers Deutschland konnte keine Rede sein. Moskau sah in der deutschen Initiative eine Provokation, um die Sowjetunion gegen die späteren westlichen Verbündeten in der Antihitlerkoalition auszuspielen, zu isolieren und damit gegen Deutschland allein zu lassen.

Eine mehr als seltsame Rolle spielte das Verhalten Großbritanniens und Frankreich in den politischen und militärischen Verhandlungen in den Monaten Juni-August 1939 über den Abschluss eines militärpolitischen Vertrages mit der UdSSR. Nicht zu vergessen ist die kategorische Ablehnung sowjetischer Vorschläge zum gemeinsamen Vorgehen gegen die expansive Politik Deutschlands durch Polen. (Anmerkung: Und heute diffamiert die polnische Elite die Befreiung des Landes durch die Sowjetarmee und die Leistungen der 600.000 dabei gefallenen Sowjetsoldaten) Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den Pakt Hitler-Pilsudski von 1934 und die gemeinsam Nichtangriffserklärung von Großbritannien und Frankreich mit Deutschland im Jahre 1938. London wollte 1939, dass Deutschland und Japan in den Krieg gegen die Sowjetunion treten.

Lügen und Geschichtsfälschung sind ein gefährlicher Nährboden, nicht nur für die Zukunft, sondern – wie es sich gegenwärtig zeigt – bereits für neue Konflikte, Feindbilder und Kriege, ja, auch für die zunehmende Zahl von Manövern an der russischen Grenze. Und von welchem Zynismus und kriminellem Geschichtsverständnis zeugt, dass das größte Truppenverlegungsmanöver der NATO „Defender2020“ um den 8. Mai geplant war, um Krieg gegen das Land zu üben, das den größten Beitrag für den Sieg über den Faschismus geleistet und die meisten Opfer zu beklagen hatte. Nur wegen „Corona 2020“ kam es zu terminlichen Verschiebungen. Der Aufmarsch, an dem sich 19 Länder beteiligen, und wieder mit Europa auf der falschen Seite, dazu noch 37.000 US-Soldaten von denen 20.000 über den Atlantik eingeflogen werden.

Eine solche Entwicklung steht im krassen Gegensatz zur Krimdeklaration von Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef W. Stalin – den Staatsoberhäupter der der alliierten Mächte Großbritannien, USA und UdSSR – vom Februar 1945. In ihr waren wichtige Entscheidungen für die Nachkriegsordnung getroffen worden.

Dazu gehören folgende Kernaussagen:

„Es ist unser unbeugsamer Wille, den deutschen Militarismus und Nationalsozialismus zu zerstören und dafür Sorge zu tragen, dass Deutschland nie wieder imstande ist, den Weltfrieden zu stören. Es ist nicht unsere Absicht, das deutsche Volk zu vernichten, aber nur dann, wenn der Nationalsozialismus und Militarismus ausgerottet sind, wird für die Deutschen Hoffnung auf ein würdiges Leben und einen Platz in der Völkergemeinschaft bestehen.“ Die Erklärung sah vor, dass drei Mächte bei der Lösung der Probleme des befreiten Europa gemeinsam vorgehen.

„Die Herstellung der Ordnung in Europa und die Wiederherstellung eines nationalen Wirtschaftslebens müssen in einer Weise zuwege gebracht werden, die es den befreiten Völkern gestattet, die letzten Spuren des Nationalsozialismus und Faschismus zu beseitigen und demokratische Einrichtungen nach eigener Wahl zu schaffen.“ Die Geschichte verlief bekanntlich anders und extrem konfrontativ. Umso mehr bleibt der Mai 1945 Zäsur und Mahnung zugleich und auch für uns Deutsche ein Tag der Befreiung, dem wir uns als würdig erweisen müssen.

Das heißt: Alles für den Frieden, gegen den Krieg, für partnerschaftliche Beziehungen mit Russland.

Das heißt auch: Für den 8. Mai als Staatsfeiertag und für den 9. Mai als Tag der Erinnerung an die Rettung der menschlichen Zivilisation vor der faschistischen Barbarei.

Die Lehren des 2. Weltkriegs sind heute angesichts der die Welt erfassenden Corona-Krise aktueller denn je. Es gilt zu erkennen: Eine solche Pandemie gab es noch nie. Sie kann jeden und alles treffen. Sie macht die Existenz der Menschheit zu einer Schicksalsfrage. Zumal sie mit einer umfassenden Krise des Kapitalismus zusammenfällt. Damit hat diese Krise qualitativ neue, nicht nur biologische, psychologische und soziale, sondern auch gesellschaftliche und geopolitische Dimensionen. Es geht um die Qualität und die Werte des menschlichen Lebens. Und damit stellt sich mit aller Schärfe wieder die Systemfrage. Welche gesellschaftlichen Verhältnisse können den neuen Herausforderungen im Interesse der Menschen gerecht werden. Und wer vermag die Barrieren des Kalten Krieges hinter sich zu lassen. Nur dann wird die nachpandemische Welt ein andere.

Bruno Mahlow                                                                                       April 2020

(Text verfasst unter Mitarbeit von Tatjana Mahlow)

Literaturangaben:

(*1)  Wladimir Gawrilowitsch Charitonow (24. Juni 1920-14. August 1981), sowjetischer Dichter, Frontkämpfer im Großen Vaterländischen Krieg, studierte am Institut für Internationale Beziehungen (1946-48) und am Maxim-Gorki-Literaturinstitut (1950) in Moskau

(*2)  Dekret über den Frieden, von W.I. Lenin ausgearbeitetes erstes Dekret der neuen, im Zuge der Oktoberrevolution gebildeten Regierung. Führte zu Friedensverhandlungen zwischen Russland und Deutschland und zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk 1918

(*3)  Konferenz von Genua (10. April-19.Mai1922) – unter Beteiligung aller am 1.WK beteiligten Staaten – ohne USA. Befasste sich mit Fragen der Wiederherstellung des internationalen Wirtschafts- und Finanzsystems

(*4)  Vertrag von Rapallo (16. April 1922) – völkerrechtlicher Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, unterzeichnet von den Außenministern W. Rathenau und G. Tschitscherin

(*5)  Berliner Vertrag (24. April 1926) – zwischen Weimarer Republik und UdSSR geschlossener Freundschaftsvertrag mit Vereinbarungen über Handel, militärische Zusammenarbeit und Neutralität seitens der Weimarer Republik im Falle eines Krieges zwischen der Sowjetunion und einem Drittstaat

(*6)  Münchener Abkommen (29. September 1938) – Abkommen zwischen Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien in Folge dessen die Tschechoslowakei das Sudetenland an das Deutsche Reich abtreten musste

(*7)  „Beschluss über die Entfachung des Ringens um die kollektive Sicherheit“ (Dezember 1933) –Ziel u.a. Aufnahme in den Völkerbund, Abschluss eines regionalen Pakts über gegenseitige Unterstützung durch einen Großteil europäischer Staaten – s.a. Geschichte der Außenpolitik der UdSSR 1917-1966 (russ – erschienen in Moskau 1966 -, Bd.I, Seite 279: «Постановление ЦК ВКП (Б) о развертывании борьбы за коллективную безопасность»)

(*8)  Vgl. Anton Latzo in „ZU“ v. 20. März 2020 „Krimkonferenz und Europa“

(*9)  Abessinienkrieg (2. Oktober 1935 – 9. Mai 1936)- völkerrechtswidriger Eroberungskrieg des faschistischen Italien gegen das Kaiserreich Abessinien (heutiges Äthiopien) mit anschließender Annektion (1936-1941)

(*10)  Palmiro Togliatti (26. März 1893 – 21. August 1964), italienischer Politiker, 1937-1939 Angehöriger des Garibaldi-Bataillons im Spanischen Bürgerkrieg, Generalsekretär der KP Italiens

(*11)  Zitat entnommen aus „Unsere Zeit“ v. 23. August 2019 „Der deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag 1939 – Notwendiger Zeitgewinn“ -Von Kurt Baumann

(*12)  Danshaku Tanaka Giichi (22. Juni 1863 – 29. September 1929) General, Politiker, Premierminister Japans von 1927-1929

(*13)  Ein Ergebnis dieser Konferenz war das „Programm der Politik gegenüber China“ v. 7. Juli 1927

(*14)  Obwohl die Echtheit des sog. Tanaka-Memorandums angeblich bis heute nicht erwiesen sein soll, deckt sich sein Inhalt weitestgehend mit der historisch erwiesenen Expansionspolitik Japans

(*15)  Zitiert/übersetzt aus dem Russischen: «…для того, чтобы завоевать мир, мы должны сначала завоевать Китай. Если мы сумеем завоевать Китай, все остальные малоазиатские страны, Индия, а также страны Южных морей будут нас бояться и капитулируют перед нами. Мир тогда поймет, что Восточная Азия наша, и не осмелятся оспаривать наши права… Овладев всеми ресурсами Китая, мы перейдем к завоеванию Индии, стран Южных морей, а затем к завоеванию Малой Азии, Центральной Азии, и наконец Европы…». Quelle: IA Regnum.Ru vom 01. Februar 2020, russ. https://regnum.ru/news/polit/2846439.html (*16)  Kämpfe im Rahmen des sog. Japanisch-Sowjetischen Grenzkonflikts 1938/39 7 Zitiert/übersetzt aus dem Russischen: «Всё, что я делаю, направлено против России; если Запад слишком глуп и слеп, чтобы понять это, я буду вынужден договориться с русскими, разбить Запад, и затем, после его разгрома, концентрированными силами обратиться против Советского Союза. Мне нужна Украина, чтобы нас не уморили голодом, как в последней войне». Gespräch mit Carl Jacob Burckhardt (Hoher Kommissar in Danzig) am 11. August 1939, Quelle: IA Regnum.Ru vom 01. Februar 2020, russ. https://regnum.ru/news/polit/2846439.html

(*18)  Naomi Klein (kanadische Journalistin): Die Schock-Strategie: Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus; Aus dem Engl.; S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039611-2, Seite 654

(*19) „Der ernsthafte Schnack“, „junge welt“, Feuilleton, 1. April 2020

(*20)  Klaus Theweleit: Männerphantasien, Vollständige und um ein Nachwort erweitere Neuausgabe, Matthes&Seitz, Berlin 2019