Nachruf

Unser Genosse und Kampfgefährte an der unsichtbaren Front

Peter Wolter

 18.06.1947   –    21.11.2018

hat uns nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren verlassen. Für seine Freunde und Genossen nur schwer vorstellbar, auf seine aktive politische Mitarbeit, kritischen Gedanken und vor allem, was die Zukunft angeht, seinen gesellschaftlichen Optimismus künftig verzichten zu müssen.

Peter hat in Münster die Grundschule und das Gymnasium besucht. Vom Vater wurde Peter nachhaltig antifaschistisch erzogen. Nach dem Abitur ging er für mehrere Jahre zur Handels- und Bundesmarine. Hier absolvierte er die Offiziersausbildung, war Wachoffizier auf Kriegsschiffen und wurde auch als Kampfschwimmer ausgebildet.

Danach nahm er an den Universitäten Münster und FU Berlin ein Studium in der Fächern Publizistik, Soziologie und Philosophie auf. 1976 konnte er das Studium erfolgreich beenden.

1973 war für Peter ein Jahr wichtiger Entscheidungen. Er trat in die DKP ein und erklärte seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A).

Nach Beendigung des Studiums wurde Peter Nachrichten-Journalist, zunächst bei der Deutschen Presseagentur (dpa) und beim Deutschen Depeschen Dienst (ddp) in Bonn, um später zu Reuters nach Hamburg zu wechseln.

Die berufliche Tätigkeit ermöglichte unserem Kundschafter „Pirol“ Informationen aus der EG, dem Bundesverteidigungsministerium und aus den etablierten Parteien zu beschaffen. Besonders bedeutsam waren seine Informationen aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz, hier insbesondere bzgl. dessen Zusammenarbeit mit Abwehrdiensten anderer Länder. Er war ein disziplinierter Kundschafter, dessen Mitarbeit von Eigeninitiative, Risikobereitschaft und Kontinuität gekennzeichnet war.

Seine kommunistische Grundhaltung war die Voraussetzung für unsere inoffizielle Zusammenarbeit auf politisch-ideologischer Basis. Auf seine 16 Jahre erfolgreiche Kundschaftertätigkeit blicken wir mit Respekt und Anerkennung zurück.

Nach der Konterrevolution 1989 /90 wurde auch Peter juristisch verfolgt und 1994 vom OLG Düsseldorf verurteilt. Peters politische Überzeugung half ihm über die schwierigen 90er Jahre hinweg wieder Fuß zu fassen. Nach verschiedenen journalistische Aktivitäten war er dann viele Jahre in der linken Tageszeitung „Junge Welt“ als Redakteur Interview und später Innenpolitik initiativreich tätig.

Der Lebensweg von Peter Wolter verdient Anerkennung und Achtung. In seinem Sinne setzen wir unsere Bemühungen für eine bessere Gesellschaft fort.

Für die Arbeitsgruppe Aufklärer der GRH

K.Rehbaum                     E. Pätzold