Nachruf

Wir trauern um unseren Freund und Genossen, den herausragenden Kundschafter

Dieter Popp

geb. 24.11.1938                   gest. 27.11.2020

Dieter wurde in einer kommunistischen Familie geboren, fand als Jugendlicher zu den 68ern und war seitdem politisch seiner linken Grundhaltung treu geblieben. Zuletzt als Mitglied der Kommunistischen Plattform in der Partei „Die Linke“.

In den 60er Jahren bekam er Kontakt zu dem Bereich Aufklärung der Nationalen Volksarmee, wurde deren Inoffizieller Mitarbeiter, zum Resident ausgebildet und über 20 Jahre mit seiner Quelle, Egon Streffer, ein herausragender Kundschafter. Beide haben aus dem Planungsstab des Bundesministeriums der Verteidigung in Bonn überaus wichtige Informationen beschafft. Dabei handelte es sich um einen wertvollen Beitrag zur Beurteilung der militärisch-politischen Lageeinschätzung, der Absichten der Bundeswehr-Führung und NATO und dadurch zur Aufrechterhaltung eines annähernd politisch-militärischen Gleichgewichts zwischen dem Warschauer Vertrag und der NATO – ein Beitrag zur Erhaltung des Friedens.

Durch Verrat wurde Dieter Popp enttarnt, 1990 inhaftiert und rechtswidrig zu 6 Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung wurde er sofort wieder politisch aktiv. Dieter war Gründungsmitglied der “Initiativgruppe Kundschafter des Friedens fordern Recht e.V.“ und deren langjähriger Vorsitzender. Er selbst hat alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten bis hin zur UN-Menschenrechtskommission in Genf ausgeschöpft um eine Revision seines Urteils zu erlangen. Aus naheliegenden politischen Gründen waren seine Bemühungen nicht erfolgreich.

Dieter war gesellschaftlich außerordentlich aktiv, er betreute die Internetseite der “Initiativgruppe Kundschafter des Friedens fordern Recht e.V.“, trat bei jeder Gelegenheit öffentlich auf und war ein gefragter Gesprächspartner.

Der Vorstand und die Arbeitsgruppe Aufklärer der GRH erinnern sich mit Anerkennung  und Dankbarkeit an die Lebensleistung von Dieter Popp. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.