Navalny’s Spuren zur CIA

Ein Kommentar von Rainer Rupp.

In meiner Tagesdosis von letzter Woche haben wir die eklatante Doppelmoral der westlichen Politiker und ihrer Mainstream-Propagandamedien bei der total gegensätzlichen Behandlung von Assange und Navalny bloßgestellt. In der heutigen und der nächsten Tagesdosis wollen wir den mal mehr und mal weniger starken Indizien nachgehen, die darauf hinweisen, das Navalny womöglich von westlichen Nachrichtendiensten, gesteuert wird, wofür nach Indizienlage die CIA und vor allem der britische MI6 in Frage kommen.

Dieser Verdacht gegen Navalny ist nicht erst seit der jüngsten „aktiven Geheimdienstmaßnahme“ in Form der fake-Novitschock-Vergiftung entstanden. Vielmehr ist die Nähe Navalnys und auch die seines engsten Mitarbeiters in Moskau, Vokow, zu westlichen Geheimdiensten seit 10 Jahren immer wieder mal auffällig geworden. Allerdings ist das noch kein Beweis dafür, dass die betroffenen Personen tatsächlich als aktive Agenten für CIA oder MI6 arbeiten. Wenn das so wäre, könnte man erwarten, dass Navalny und sein Mitarbeiter Volkow längst von der russischen Gegenspionage FSB verhaftet worden wäre; sollte man meinen.

Aber der russische FSB, ebenso wie vergleichbare Dienste überall in der Welt, sind in der Regel mehr daran interessiert, enttarnte Agenten erst einmal zu beobachten und ihre Verbindungen und Netzwerke zu studieren, als eine schnelle Festnahme zu machen. Nicht selten wird auch versucht, enttarnte Agenten umzudrehen, damit sie ihre Auftraggeber mit Spielmaterial versorgen, und mit echt klingenden, aber falschen Informationen dem Gegner ein falsches Bild vermitteln, um ihn in eine gewünschte Richtung zu lenken und zum Fehlermachen zu verleiten.

Viele, dem Laien absolut harmlos erscheinende Handlungen und Ereignisse können für jemanden mit geheimdienstlicher Erfahrung bereits starke Verdachtsmomente darstellen, was natürlich noch keine Beweise sind. Im Fall Navalny beginnt das mit seinem Stipendium in den USA. Das hört sich erst einmal ganz harmlos an. Wenn man dann aber die näheren Umstände untersucht und die Hintergründe verdeutlicht, dürften im Fall Navalny auch bei einem Laien starke Zweifel aufkommen.

Auf seiner Webseite ist Navalny zurecht stolz darauf, dass er an der US-Elite-Universität Yale im Jahr 2010 für 4 Monate an einem Kurs für zukünftige „globale Führer“ teilgenommen hat. Er war einer von 16 Teilnehmern, die alljährlich unter mehreren Tausend Bewerbern aus über Hundert Ländern ausgewählt wurden. (Die Liste der Teilnehmer und Gruppenfoto hier) – Interessanter Weise sollte 8 Jahre später, 2018 wieder ein Russe, diesmal Leonid Volkow (1), in den Genuss dieses illustren Kurses an der Uni Yale kommen. Wie man bereits erahnt, Volkow ist seit vielen Jahren Navalnys rechte Hand. Er war sein Wahlkampfmanager und Stabschef für die Bürgermeisterwahl 2013 in Moskau und als IT-Spezialist kontrolliert er alle regionalen politischen Operationen von Navalnys Partei“ in den 11 Zeitzonen Russlands.

Nun wollen wir uns den Kurs an der Uni Yale genauer ansehen. Es handelt sich um das Maurice R. Greenberg World Fellows Program (2) an Yale`s Jackson Institute for Global Affairs (3). Der Kurs trägt den Namen eines des mittlerweile verstorbenen AIG-Top Managers und ehemaligen US-Offiziers Maurice Greenberg. Als Gründer und finanzieller Förderer des Yale Kurses für zukünftige „Welt-Führungskräfte“ trägt das Programm auch den Namen des ein einflussreichen Geschäftsmannes Greenberg, dessen internationale Verbindungen in vielen Ländern bis in die Topetagen der Politik reichten. Hier stellt sich natürlich die Frage, warum ausgerechnet der in Moskau einschlägig bekannte Rassist und Rabauke Navalny für ein Stipendium an diesem Kurs von international hohem Prestige ausgewählt wurde.

Was zu Lebenszeiten des Kurs-Gründers Greenberg nur wenigen bekannt war, waren seine Beziehungen zur CIA. Die waren so eng, dass ihm in den 1980er Jahren sogar „aufgrund seiner internationalen Expertise“ die stellvertretende Leitung der CIA angeboten wurde, was er allerdings ablehnte. Ein 2011 veröffentlichter Brief des damaligen CIA-Chefs William Casey zeugt von der vielseitigen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit Maurice Greenberg, den Casey in den höchsten Tönen lobte. Der Link zu dem Brief auf der für öffentliches Publikum zugänglichen Webseite der CIA ist inzwischen inaktiv, aber ausführliche Informationen über die Verbindungen zwischen CIA und Greenberg bringt auch die entsprechende Seite von publicintelligence.net (4).

Vor dem Hintergrund dieser engen Beziehungen zwischen CIA und Greenberg, wundert es nicht, dass bei den Kursen des Maurice Greenberg Programms für den Aufbau von zukünftigen globalen Führungskräften auch immer wieder Leute der Agency aus Langley dabei waren. So gehörte auch „der Ehrenwerte“ ehemalige stellvertretende CIA-Direktor David Cohen regelmäßig zu den willkommenen Gastlektoren des Greenberg-Programms in Yale.

Auch das könnte alles noch harmlos sein, wenn es nicht ein Fakt wäre, dass Geheimdienste in West wie in Ost an Universitäten mit ausgesuchten Lehrstuhlinhabern oder Kursleitern zusammenarbeiten. Deren Aufgabe ist es quasi als „Talentsucher“ unter Studenten und Doktoranten, vor allem unter denen aus dem Ausland, Leute mit Potential für ihre jeweiligen Dienste auszusuchen. Nach einer positiven Überprüfung durch die Dienste wird dann mit der jeweiligen Zielperson weit weg von der Uni bei irgendeiner Gelegenheit ein „harmloser“ erster Kontakt mit Sicht auf eine spätere Anwerbung geknüpft. Vor diesem Hintergrund stinkt das Maurice Greenberg Programm der Yale Uni zum Himmel. Für mich ist das nichts anderes als ein CIA-Programm zur Talentsuche und Anwerbung.

Hier stellt sich nun die Frage, auf Grund welcher Kriterien Navalny überhaupt für das prestigiöse Yale-Programm ausgesucht wurde. Welche Qualitäten hatte er den Amerikanern für einen zukünftigen global Leader (globaler Führer) anzubieten. Westliche Medien sprechen von einer Empfehlung des Schachweltmeisters Kasparov, der sich zu jener Zeit den dem Westen gern als „Oppositionspolitiker“ gegen Putin präsentierte. Das dürfte jedoch kaum den Ausschlag für seine Einladung nach Yale gegeben haben. Denn damals, in 2010 war bereits der liberale, schwarze US-Präsident Obama an der Regierung. Und im Gegensatz zu den Behauptungen westlicher Medien, war und ist der russische “Oppositionsführer” Nawalny kein Liberaler.

Vielmehr ist Navalny ein rechtsradikaler Rassist, der vor allem dunkel-häutige Russen aus dem Kaukasus als Kakerlaken beschimpft, die gekillt werden sollten. In einem Video (5) aus dem Jahr 2007 steht Navalny in schwarzem T-Shirt vor einem Tisch, auf dem eine Pistole, ein Pantoffel und eine Fliegenklatsche liegen. Er blickt in die Kamera. Links vor im läuft auf einem Bildschirm ein Film ab, der Würmer und Kakerlaken und sonstiges Ungeziefer zeigt.

Dann spricht Navalny, dass gegen „Fliegen und Kakerlaken nur Pantoffeln und Fliegenklatschen“ helfen. Anschließend fragt er: „Aber was soll man machen, wenn was Größeres in Dein Haus kommt? Zum Beispiel eine große Kakerlake?“ — In dem Moment erscheint ein mit einem langen Umhang als Kakerlake verkleideter Mensch und bewegt sich mit dem Rücken zur Kamera auf Navalny zu. Jetzt wird das Video auf dem Bildschirm ganz dunkel, Schüsse knallen und Lichtblitze sind zu sehen. Dann wird es wieder hell. Die menschliche Kakerlake liegt erschossen über dem Tisch und Navalny steht daneben und zeigt mit der Pistole in der Hand auf den Toten und sagt: „Da hilft nur die Pistole. Schusswaffen müssen erlaubt werden“.

Es ist nicht das einzige Video dieser Art, das Navalny persönlich produziert hat und der vom Westen hoffierte „Putin-Gegner“ steht heute noch zu seinen Aussagen von damals. Das wird durch das Interview bestätigt, das der Korrespondent des britischen „Guardian“, Shaun Walker, am 29. April 2017 mit Navalny geführt hat. Hier folgt ein Zitat der entsprechenden Passage aus dem Guardian-Artikel (6) :

„Ob er (Navalny) heute nicht bedauert, diese Videos hergestellt zu haben? Aber er blieb ungerührt. Navalny sieht es als Ausdruck von Stärke, dass er sowohl mit Liberalen als auch mit Nationalisten sprechen kann. Aber Migranten mit Kakerlaken zu vergleichen? Das gehöre zu seiner ‚künstlerischen Freiheit‘, sagt er. Es gibt also überhaupt nichts von diesen Videos aus jener Zeit, das er bereut? ‘Nein’, sagt er wieder fest entschlossen.“

Wie jemand mit solchen Ansichten und öffentlichen Aktionen unter vielen Tausenden von Bewerbern für das exklusive Yale-Programm für nur 18 zukünftige „globale Führer“ ausgesucht wurde, erfordert natürlich eine Antwort auf die brennende Frage: Auf Grund welcher menschenfeindlicher Kriterien wurde der Psychopath Navalny von den amerikanischen Talentsuchern in der US-Botschaft in Moskau an die Universität Yale geholt?

Ganz aktuell hat vor wenigen Tagen Scott Ritter per Twitter-Nachricht die russische Behauptung bekräftigt, wonach Navalny für amerikanische und britische Geheimdienste arbeite. Der ehemalige Offizier im Nachrichtendienst der US-Marines, der später im Auftrag der UNO als Leiter der Waffenkontroll-Mission im Irak nach den nicht existierenden, aber von der CIA und der Bush-Regierung herbeigelogenen Massenvernichtungswaffen gesucht hat, ist kein Neuling in Sachen geheimdienstlicher Operationen und hat langjährige persönliche Erfahrungen mit der CIA.

Auch kennt er den liberalen Falken Michael McFaul. Als der 2012 nach Moskau kam, hat er einen besonders provokanten Kurs gegen den Kreml gefahren. Ähnlich wie später Frau „Fick-die-EU“ Victoria Nuland in der Ukraine, so hatte auch McFaul die russischen „Oppositionellen“ in Moskau in aller Öffentlichkeit unterstützt.

In einer breit gestreuten Twitter-Kurznachricht vom 7. Februar behauptet nun Scott Ritter, dass er weiß, dass es McFaul war, der damals in seiner Position im US-„Nationalen Sicherheitsrat“ dafür gesorgt habe, dass „Navalny sein Stipendium-Paket für Yale bekommen“ habe. Später dann habe McFaul als Botschafter in Moskau „die Beziehungen zwischen der CIA und Nawalny überwacht“. Ritter fügt hinzu, dass er davon ausgeht, dass „sein Hinweis McFauls Argumente zur Verteidigung seines Agent-Provokateurs (Navalny) untergräbt.“

Postwendend bestritt McFaul diese Behauptungen Ritters, woraufhin Ritter versprach, entsprechende Beweise herbeizuschaffen. — Wir können gespannt sein.

In der Tagesdosis nächste Woche folgen wird den Navalny-Spuren, die zum britischen Nachrichtendienst MI6 führen, dem er anscheinend noch viel nähergekommen ist, als der CIA.

Quellen:

  1. https://worldfellows.yale.edu/person/leonid-volkov/
  2. https://worldfellows.yale.edu/the-program/program-details/
  3. https://jackson.yale.edu/
  4. https://publicintelligence.net/maurice-r-greenberg/
  5. https://www.youtube.com/watch?v=oVNJiO10SWw
  6. https://www.theguardian.com/world/2017/apr/29/alexei-navalny-on-putins-russia-all-autocratic-regimes-come-to-an-end

Zuerst erschienen bei KenFM Tagesdosis am 19. Februar 2021