Nach einem Bericht von Günter Ebert
Zum 9. Mal fand am 21.04.2018 unser Treffen von ehemaligen Kundschaftern des MfS und der Armeeaufklärung der NVA mit ihren langjährigen Offizieren des MfS und der NVA statt.
Insgesamt nahmen 89 Personen teil, darunter der langjährige Leiter der HVA, Generaloberst a.D. Werner Großmann und als Vertreter der NVA Generalleutnant a.D. Manfred Grätz.
Grüße übermittelten Generaloberst a.D. Fritz Streletz, sowie Generalleutnant a.D.Wolfgang Schwanitz und Oberst a.D. Klaus Eichner.
Werner Großmann dankte den Kundschaftern von HVA und NVA für ihre langjährige Arbeit und dem Vorstand der GRH und der AG Kundschafter für die in den Jahren seit der letzten Tagung geleistete Arbeit. Er hob die Arbeit der AG Kundschafter im Internet, die zahlreichen Buchveröffentlichungen und -vorstellungen sowie das Gespräch mit Rainer Rupp und Karl Rehbaum im Spionagemuseum als besonders wirkungsvoll hervor. Er verwies auch darauf, dass die Jahn-Behörde immer wieder versucht, unsere Arbeit anzugreifen, z.B. der HVA Tötungsversuche im Ausland anzuhängen, was völlig daneben ging. Abschließend machte er auf zwei demnächst erscheinende Filme zur Arbeit der HVA aufmerksam.
Gen. Hans Bauer verwies darauf, das die GRH im Mai 25 Jahre besteht, benannte Schwerpunkte der Tätigkeit der GRH in der Vergangenheit und gab einen Einblick auf zukünftig zu lösende Aufgaben. Die juristische Begleitung von Betroffenen, notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht und zum EUGH, ist auch heute noch notwendig wie der erfolgreiche Kampf des Gen. Wolfgang Schmidt zeigt. Das ist der Teil der Solidarität und Unterstützung die die GRH auch künftig leisten wird. Damit ist sie Heimat für alle politisch Verfolgten. Die GRH wird auch weiterhin die Rehabilitierung aller Opfer fordern – auch wenn die Erfolgsaussichten in diesem Rechtssystem gering sind, wie die Erfahrungen der Opfer politischer Verfolgung der 50iger Jahre zeigen. Die GRH versteht sich als Teil der linken Bewegung, die leider gespalten ist. Deshalb unterstützt die GRH alle Bemühungen zur stärkeren Zusammenarbeit aller Richtungen der linken Bewegung.
Prof. Götz Dieckmann hielt einen Vortrag über die Lehren von Karl Marx und ihre Gültigkeit in der heutigen Zeit. Er betonte, dass die Frage des Eigentums an Produktionsmitteln die Kernfrage der Marxschen Lehre ist, die alle gesellschaftlichen Prozesse beeinflusst. An zahlreichen Beispielen bewies er die Aktualität des Marxismus. Der Vortrag wird im Juni im “RotFuchs” veröffentlicht.
Gen. Rainer Rupp hielt einen Vortrag zur gegenwärtigen Politik der USA unter Präsident Trump. Vor 2 Jahren gab es Hoffnung für eine Verbesserung der Beziehungen der USA zu Russland. Allerdings war vor kurzem die Lage so zugespitzt das es nach Krieg aus sah. Ursachen dafür sieht R. Rupp in den Machenschaften reaktionärer Eliten in den USA, die in der Politik von Trump eine Gefahr für ihre Profitaussichten sehen.
Trump versuche seine Wahlversprechen zu realisieren, dabei stößt er immer wieder auf Widerstand. Trump ist kein freier Mann im Weißen Haus besonders die Militärs sind gegen ihn.
R. Rupp stützt sich in seinen Aussagen auf führende amerikanische Zeitungen und Politiker.
Gen. Lothar Ziemer übermittelte Grüße der drei Genossen in den USA, die nach ihrer Haftentlassung ihr Leben neu gestalten und sich trotz vieler Probleme auf einem guten Weg sehen.
Die Veranstaltung wurde mit der Vorführung eines Films von Jürgen Ast über den ehemaligen Kundschafter Jens Carney abgeschlossen. Dieser Film wurde und wird demnächst im Fernsehen gezeigt. Er veranschaulicht besonders die Motivation des Kundschafters, aber macht auch die illegale Vorgehensweise der US Dienste bei der Entführung von J.C. aus Berlin in die USA sichtbar.