Von Jewgeni Krutikow
Moskau hat erstmals seit Jahren einen britischen Diplomaten wegen mutmaßlicher Spionage ausgewiesen. Die ungewöhnliche Maßnahme bricht mit der bisherigen Praxis, identifizierte Agenten nicht präventiv zu entfernen. Welche Botschaft sendet Russland mit dieser Entscheidung?
Die jüngste Ausweisung eines britischen Botschaftsbeamten in Moskau, der als Geheimdienstler identifiziert wurde, war die erste derartige Maßnahme seit vielen Jahren. In der Regel ist es äußerst selten, dass Moskau als Erster akkreditierte diplomatische Spione ausweist. In der Vergangenheit geschah dies nur in Fällen, in denen ein ausländischer Spion mit Diplomatenpass direkt am Tatort, wie es heißt, “auf frischer Tat” ertappt wurde, also beim Kontakt mit einem Agenten oder bei anderen Handlungen, die eindeutig gegen den Diplomatenstatus und das Wiener Übereinkommen verstoßen.
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