Egon Krenz über die geopolitische Lage und die neue deutsche “Kriegstüchtigkeit”

Von Felicitas Rabe

Im Interview erklärt der ehemalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Egon Krenz, welche Ziele die USA nach der deutschen Einheit verfolgten und wie sich die Politik von Olaf Scholz von der Politik früherer westdeutscher Kanzler unterscheidet. Krenz appelliert: Deutschland muss friedensfähig werden!

Der ehemalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Egon Krenz, beantwortete im Interview mit RT DE am Freitag Fragen zur aktuellen geopolitischen Lage. Insbesondere fasst er die geopolitische Entwicklung nach dem Mauerfall zusammen und erläutert die darauf einsetzende Vormachtstellung der USA und deren Ziele. Krenz vergleicht auch die Außenpolitik und die Diplomatie früherer westdeutscher Bundeskanzler gegenüber den USA, der Sowjetunion und der DDR mit der Politik des aktuellen Bundeskanzlers Olaf Scholz.

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Vor 30 Jahren verließen die letzten russischen Soldaten deutschen Boden – Berliner Bürger erinnern

Von Wladislaw Sankin

Die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland war einst der mächtigste Militärverband der Welt. Am 31. August 1994 verließen die letzten Soldaten dieser Gruppe Deutschland. Die deutschen “Gastgeber” zeigten den Russen schon damals die kalte Schulter.

“Lassen Sie mich die Aufmerksamkeit auf ein weiteres Datum legen. Am 31. August jährt sich der Abzug der legendären Westgruppe der Sowjetischen Streitkräfte zum 30. Mal, und wie wir wissen, war dies ein Fehler der damaligen Führung.” Eine Gruppe aus knapp 20 Personen steht im Berliner Treptower Park am unteren Ende der Treppe, die zum Befreier-Denkmal führt. Die meisten der Anwesenden sind ältere Deutsche, einer von ihnen liest die Übersetzung einer kurzen Rede vor:

“Die Früchte dieses Fehlers ernten wir jetzt mit unseren Tränen und mit Blut, mit dem Verlust der Angehörigen und Verwandten. Wir müssen uns erneut der Aggression und dem Revanchismus des Westens entgegenstellen und kämpfen, um unsere Interessen zu verteidigen, die Grenzen unseres Vaterlandes und die Leben unserer Angehörigen zu schützen”.

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Befreiung als Leitmotiv – Die DDR und der Trikont: Als Antifaschismus und Völkerfreundschaft Staatsdoktrin waren

Von Gerd Schumann

Die Unabhängigkeit Namibias von Südafrika war der letzte große Erfolg, an dem die DDR im Trikont direkt beteiligt war – übrigens umgesetzt unter Beteiligung von DDR-Bürgern in Uniform an einer UN-Mission: Die 30 Volkspolizisten waren allerdings keine kriegsbereiten Blauhelme, sondern trugen blaue Barette auf ihren Köpfen. Am 21. März 1990 konnte Namibia seine Unabhängigkeit auf Grundlage der UN-Sicherheitsratsresolution 435 feiern, ganze drei Tage nach jenen Volkskammerwahlen in der DDR, die heute als die »ersten freien« bezeichnet werden. Hastig formierte Ostableger von CDU, SPD und FDP erhielten die absolute Mehrheit der Stimmen. Das bevorstehende Ende des sozialistischen Staates nahm – direkt und indirekt – starken, wenn nicht entscheidenden Einfluss auch auf den weiteren Unabhängigkeitsprozess im südlichen Afrika.

Die Möglichkeiten, einen antikapitalistischen Entwicklungsweg einzuschlagen, verringerten sich rapide. Ein solcher war zwar bereits vor 1990 immer unrealistischer geworden; in Angola und Mosambik blockierten die zerstörerischen Attacken vom Westen ausgehaltener bewaffneter Banden eine solche Perspektive. Nun standen die Chancen auch für die Befreiungskräfte Südafrikas und Namibias schlecht, sich wirklich vom ehemaligen Kolonialsystem zu befreien.

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Die zwei Pfeiler der BRICS: Russland und China als treibende Kräfte einer neuen Weltordnung

Von Rainer Rupp

Im Oktober versammelt sich die BRICS-Gruppe in Kasan, Tatarstan – über 90 Staaten sind dabei, als Mitglieder, Anwärter oder Beobachter. Doch wie wurden die BRICS zu einer derart mächtigen Kraft, die nicht nur den Globalen Süden, sondern auch europäische Nationen in ihren Bann zieht?

Russlands entscheidende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung der BRICS

Die BRICS-Vereinigung, in ihrer ursprünglichen Formation bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, hat sich als bedeutende geopolitische Kraft etabliert und zeigt die weltweiten Veränderungen im wirtschaftlichen, militärischen und politischen Machtgefüge.

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USA wollen Chinas “ausbeuterische Praktiken in Afrika” stoppen

Von Rainer Rupp

Mit einem neuen Gesetz will Washington seine verlorene Kontrolle über Afrika zurückgewinnen. Dazu sollen chinesische Infrastruktur-Projekte im Rahmen der “neuen Seidenstraße” unter dem fadenscheinigen Vorwand, dass sie nicht “grün” seien, sanktioniert werden. Dieser Irrsinn ist ein weiteres Indiz dafür, wie kaputt die USA sind.

Der pensionierte Oberst der Chinesischen Volksarmee und leitende Wissenschaftler des Zentrums für internationale Sicherheit und Strategie an der Tsinghua-Universität in Peking, Prof. Zhou Bo, hatte letztes Jahr in der in Hongkong erscheinenden South China Morning Post geschrieben, dass das Schlachtfeld der Zukunft um die Herzen und Köpfe der Menschen nicht im Globalen Süden sein wird, wo die USA bereits sehr stark gegen China verloren haben, insbesondere in Afrika und Lateinamerika. Es werde auch nicht im Indopazifik sein, wo sich einige Länder nicht zwischen USA und China entscheiden wollen. Vielmehr werde es in Europa sein, wo die USA die meisten ihrer Verbündeten haben, wo aber zugleich China der größte Handelspartner ist.

Mit Europa könnte der ehemalige Oberst Recht behalten. Aber in Bezug auf Afrika hat es jetzt im US-Kongress Bewegung gegeben, was zeigt, dass die skrupellosen Neokolonialisten in Washington den bevölkerungs- und rohstoffreichen Kontinent nicht kampflos aufgeben und die Kontrolle dort zurückgewinnen wollen. Zu diesem Zweck hat eine parteiübergreifende Gruppe von Abgeordneten des Repräsentantenhauses einen neuen Gesetzentwurf eingebracht, der darauf abzielt, den “schädlichen Aktivitäten des kommunistischen China in Afrika entgegenzuwirken”.

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