Meinungsmache und Opportunismus

In der renommierten „New York Times“ (NYT) vom 12.04.2017 hat der bekannte Kolumnist Thomas L. Friedman einen Kommentar mit dem Titel „Warum will Trump den ISIS auch in Syrien bekämpfen ?“ veröffentlicht. Friedman ist 3 facher Pulitzer-Preisträger und war bisher Verfechter der Politik von Hillary Clinton. Der Pulitzer Journalisten- und Medienpreis ist der wichtigste amerikanische Literaturpreis und so begehrt wie der Film-Oscar. Die NYT gehört zweifelsfrei zu den wichtigsten und weit verbreiteten Zeitungen in den USA. Sie gehört in die vordere Reihe der sogenannten 4. Gewalt und beeinflusst sehr stark die öffentliche Meinung. Man kann auch sagen, sie manipuliert die öffentliche Meinung.

Bemerkenswert ist der Schwenk von Friedman und der NYT von der kompromisslosen Unterstützung H. Clintons und Bekämpfung des „Chaoten“ Trump zum Fürsprecher für die Politik des neugewählten Präsidenten.

Dieser Kommentar ist eine Mischung von Halbwahrheiten, Tatsachen und Fake News, wie viele Beiträge in bürgerlichen Medien: ein Machwerk.

Hierzu einige wenige Fakten :

Nach Meinung von Friedman ist sich die US-Administration immer noch nicht im klaren, was man in Syrien als nächstes tun soll. Außenminister Rex Tillerson hat verkündet, dass der ISIS zerschlagen werden muss. Hierzu wirft Friedman die Frage auf, warum die USA ausgerechnet jetzt den ISIS in Syrien zerschlagen soll? Er meint, man müsse unterscheiden, zwischen den virtuellen, weltweit verbreiteten und dem territorial agierenden ISIS im Nahen Osten. Seine Schlussfolgerung: wenn der territorial agierende ISIS ausgemerzt würde, wird der weltweit agierende aggressiver. Deshalb seine Empfehlung an Trump und dessen Administration, einen starken Druck auf Assad, Russland, den Iran und die Hisbollah auszuüben, damit Assad zurücktritt und dessen Gegner an der Macht in Syrien beteiligt werden. So sollte die NATO z.B. über der syrischen Provinz Idlib (Konzentration von Assad-Gegnern) eine Flugverbotszone errichten.

Ein zweiter Vorschlag von Friedman: die USA sollten sich aus der Bekämpfung des ISIS heraushalten, dies Russland, dem Iran und der Hisbollah überlassen, denn dann bleiben diese in einem Zweifrontenkrieg verwickelt, nämlich gegen ISIS und die gemäßigten Rebellen. Sollte aber in Syrien der ISIS besiegt werden, wäre der Druck von Assad genommen und ermöglicht diesem, alle Kräfte gegen die gemäßigten Rebellen zu richten. Von der erklärten Absicht Trumps, den ISIS zu vernichten, möchte Friedman diesen abbringen. Eben weil der ISIS eine sunnitische Terroristengruppe ist macht er Russland, Iran und der Hisbollah die meisten Probleme. In diesem Zusammenhang bezeichnet Friedman die Politik Russlands und des Iran, ohne Fakten zu nennen, als falsch und hinterhältig.

Friedman empfiehlt Trump, den ISIS nur im Irak zu bekämpfen, nicht in Syrien, vor allem nicht ohne Gegenleistung. Er erinnert auch an das Vorgehen der USA in Afghanistan, wo die USA die Mudschaheddin gegen die sowjetischen Truppen habe kämpfen lassen. Warum sollte man dies in Syrien nicht auch praktizieren?

Eine wörtliche Formulierung, besser ein Ratschlag an Trump. Er soll Tag für Tag folgende Botschaft twittern:

Russland, der Iran und die Hisbollah beschützen ein syrisches Regime, das Babys mit Giftgas umbringt! Babys! Rußland, der Iran und die Hisbollah lassen Assad mit Giftgas morden! Das macht mich sehr traurig!“

So der dreifache Pulitzer-Preisträger! In diesen Artikel wird deutlich, wie die öffentliche Meinung manipuliert wird, wie Lügen, unüberprüfte Ereignisse und Wunschdenken genutzt werden um die Politik bzw. Politiker in ihren Handlungen zu beeinflussen. Damit dient sich Friedman, nach der Fehlinvestition bei Clinton, mit seinem Brotgeber die NYT, bei Trump an.

Fazit:

Die „Qualitätspresse“ und auch deren namhafte Journalisten, sind schon seit je her willfährige Helfer der konservativen und reaktionären Politiker.

K.Rehbaum

18.05.2017