von Werner Großmann
So hieß eine Filmdokumentation, die in einer 3-teiligen Folge unter den Titeln „Gegen die Faschisten“ am23.9.2018, „Gegen den Klassenfeind“ am 24.9.2018 und „Gegen die Genossen“ am 28.9.2018 bei ZDFinfo gesendet wurde. Ich war in allen drei Folgen zu sehen und zu hören.
Zur Vorgeschichte:
Die Regisseurin Frau Dr. Nelsen-Minkenberg bat mich in einem persönlichen Gespräch bei mir zu Hause am 21. Sept. 2017 ein Interview zu geben für einen Film des ZDF über das MfS der DDR. Schwerpunkt die Tätigkeit der HVA und die Arbeit des MfS zur Aufdeckung von in der DDR untergetauchten faschistischen Verbrechern. Die Fragen, die mir zur Tätigkeit der HVA gestellt wurden, veranlaßten mich zur Zusage eines Interviews. Dieses erfolgte dann am 17. Nov. 2017.
Nach Ausstrahlung der Filme fühle ich mich bewußt getäuscht und mißbraucht für ein übles Machwerk, um das Ministerium für Staatssicherheit der DDR als Monster und Mordorgan darzustellen.
Einige Beispiele dafür,welche Aussagen meinerseits nicht wiedergegeben wurden:
– Alle meine Aussagen zu unserer friedenserhaltenden Tätigkeit durch Aufklärung auf politischem, militärischem, ökonomischem und geheim- dienstlichem Gebiet in der Bundesrepublik und anderen Nato-Staaten.
– Zur Frage des Mauerbaus mein Hinweis auf das Buch des ehem. Verteidigungsministers der DDR Armeegeneral Keßler und Generaloberst Streletz „Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben“ und meinen Hinweis darauf, dass es vor dem Bau der Mauer ein Treffen zwischen Chrustschow und Kennedy gab, wo die Frage Krieg oder Frieden im Mittelpunkt stand.
– Meine Aussage zur Notwendigkeit mit Bürgerrechtlern der DDR zu sprechen zu kürzen und nicht zu erwähnen, dass ich damit nicht Herrn Gauck meine, der kein Bürgerrechtler war, sondern z.B. Pfarrer Schorlemmer.
– Meine Aussage auf die Frage warum die DDR zusammengebrochen sei, dass ich schon immer der Meinung war, daß die DDR nicht allein, sondern im Verbund mit den anderen sozialistischen Ländern, besonders der Sowjetunion, existieren kann und mein Hinweis, daß Gorbatschow letztlich die DDR verkauft hat.
Mit Empörung habe ich die erneuten Behauptungen in den Filmen zur Kenntnis genommen, das MfS der DDR habe im Ausland gemordet und dafür Agenten ausgebildet. Mit Empörung weise ich diesbezüglich die Aussage zurück: „Es ist die Aufgabe der HVA die Aktivitäten der Stasi im Ausland durchzuführen und zu tarnen. Die HVA leitet unter Markus Wolf die Einsätze im Westen, die Spitzensportler der DDR stehen unter besonderer Beobachtung, dennoch gelingt mehr als 600 die Flucht. Bei Lutz Eigendorf deutet Vieles auf Stasimord hin“.
Ich betone mit Nachdruck: Die HVA hatte niemals einen solchen Auftrag. Sie hat niemals ehemalige DDR-Bürger, ob legal oder illegal übersiedelt, bearbeitet. Sie hat Niemanden beobachtet oder gar getötet.
Werner Großmann