Wer sind die wirklichen Kriegstreiber in unserer Welt?

..bei anderen gelesen..

von Dr. Wolfgang Schacht

Von „unserem“ ewigen Helden und großen Vorbild, Carl von Clausewitz [1], einem würdigen Vertreter des deutschen Adelsgeschlechts, das dank

• seiner Geburt,

• seiner Abstammung,

• seiner Traditionen,

• seiner Erfahrungen bei der Organisation und Führung von Kriegen,

• seiner Erfahrungen bei der Unterdrückung und Ausbeutung der eigenen und fremden Völker,

• seines Besitzes an Grund- und Boden,

• seines Besitzes an Wäldern und Seen,

• seines Besitzes an Burgen, Schlössern und Villen,

• seiner einmaligen Bildung und Erziehung,

• seines globalen wirtschaftlichen Einflusses,

• seiner politischen und ideologischen Macht und dank

• seiner beispiellosen Pflege des Untertanengeistes

von Gott berufen ist, das gemeine Gesinde (Prekariat) zu führen, stammt der berühmte Satz „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mittel.“ Aus seiner Epoche stammen auch die vom hohen Adel verbreiteten Mythen „Vom schönen Sterben“, „Vom Heldentod“, „Von der großen Ehre für … zu sterben“. Wer in den großen Kriegen des vorigen Jahrhunderts letztendlich wirklich starb, das wissen wir alle selbst!

Wenn wir der Bundeskanzlerin von Großdeutschland Glauben schenken, dann leben wir in einer interessanten und spannenden Zeit, in der

• erstmals (seit 1941!) wieder deutsche Truppen mit ihren europäischen und amerikanischen Verbündeten kampfbereit an der russischen Grenze stehen,

• „unsere“ großartige Bundesvorsitzende der CDU und Verteidigungsministerin, Annegret Kramp-Karrenbauer, sich nicht nur entschieden hat, die Alten Kriegs-Karten (AKK) aus dem Versteck zu holen, sondern auch moderne Atombomber und Jagdflugzeuge in den USA zu kaufen,

• „unsere“ hochverehrte EU-Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, Russland die Zähne zeigt und – wer hätte das gedacht – auch noch ihre Muskeln spielen lässt.

Doch eine Frage, verehrte Leserinnen und Leser, sei uns in diesem Zusammenhang erlaubt:

Ist es dem Establishment und seinen Medien tatsächlich gelungen, die beispiellosen Verbrechen der deutschen Aristokratie aus unserem Gedächtnis zu löschen? Die blutigen Verbrechen des hohen Adels im Mittelalter sind in unseren Erinnerungen vielleicht schon etwas verblasst, jedoch sicher nicht seine aktive Rolle und Mitwirkung bei der Machtübername von Adolf Hitler im Jahre 1933, bei der Ausarbeitung, Vorbereitung und Durchführung seiner Blitzkriege in Europa, bei den beispiellosen Massakern und Massenmorden von vielen Millionen sowjetischer Menschen während des Krieges in der UdSSR, bei der Ermordung von mehr als 6,5 Millionen Juden. Haben wir das alles vergessen? Nein, das ist unmöglich!

Die große Schuld der deutschen Aristokratie und ihre Mittäterschaft an den Verbrechen des Nazi-Regimes wurden nicht nur auf dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozess bewiesen, sie ist auch hinreichend dokumentiert und international als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bewertet worden. Jetzt wissen wir, der Kapitalismus braucht den Adel, seine mehr als 800-jährige Erfahrung bei der Organisation und Führung von Kriegen, seine Fähigkeit das eigene Volk mit geeigneten Mitteln und Methoden als „Arbeitssklaven“ zu disziplinieren, seine fiesen Methoden, um die Völker und Ethnien in anderen Ländern aufeinanderzuhetzen, ihre Länder zu zerschlagen und erbarmungslos auszubeuten. Seinerseits braucht der Adel den Kapitalismus, um sich mit seinen tief verwurzelten Traditionen und markanten Besitztümern zu verewigen. Deshalb werden wir in den kapitalistischen Medien mit ihren glamourösen Familienfeiern (von der Wiege bis zur Bahre), mit ihren kitschigen Umzügen und Großveranstaltungen, mit ihren scheinheiligen und märchenhaften Geschichten über „unsere“ Prinzessinnen und Prinzen, über „unsere“ Königinnen und Könige gefüttert. Pausenlos und kostenlos! Denn die Natur duldet kein Vakuum. Deshalb wird die geistige Leere unseres kapitalistischen Seins mit dem „Glanz und Gloria“ der Aristokratie gefüllt! Deshalb sitzen sie in den Chefetagen und gehören zu „unseren“ Prominenten! Deshalb werden ihre Burgen, Schlösser, Villen, Museen und Denkmäler großzügig gepflegt und instandgesetzt, wenn erforderlich, auch wiederaufgebaut! Deshalb kümmern sich „unsere“ Politiker und Militärs so engagiert um den Erhalt ihrer Klasse und um die Verbreitung ihrer aristokratischen Werte, nicht nur bei der Vergabe ihrer „berühmten“ Namen für Kasernen, Schulen und Straßen, sondern auch im Rahmen vieler hochrangiger Auszeichnungen und anderer perverser Aktivitäten! Deshalb haben die Aristokraten der BRD nach der Annexion der DDR im Jahre 1989 „ihren“ Grund- und Boden, „ihre“ Wälder, „ihre“ Burgen und Schlösser so schnell und großzügig zurückerhalten! Angeblich im Namen des deutschen Volkes, im Namen des deutschen Grundgesetzes, in der Wirklichkeit jedoch, im krassen Widerspruch mit der Weimarer Reichsverfassung vom 14. August 1919, in der rechtskräftig alle Vorrechte und Titel des Adels abgeschafft wurden. Wie ist das möglich? Was ist mit diesem Gesetz geschehen? Warum ist es nur noch Makulatur? Warum wurden die Vorrechte und Titel des Adels nicht abgeschafft?

Weil es galt, dem Prekariat (Proletariat) mit brachialer Gewalt seinen Willen aufzuzwingen, d.h. es von der Erfüllung seiner historischen Mission mit allen Mitteln abzuhalten. War das kein Krieg? Ja, das war, ist und bleibt ein sehr blutiger und grausamer Krieg! Selbst bei Clausewitz [2] lesen wir zu unserem großen Erstaunen, dass „Der Krieg … ein Akt der Gewalt (ist), um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen“. Alles klar? Wir, das arbeitende Volk, sind nicht nur aus der Sicht der Konzerne und Banken, sondern auch aus der Sicht der Aristokratie ihr politischer Gegner! Haben wir das nicht schon 1945 gewusst und damals richtig verstanden? Oder haben wir in 75 Jahren tatsächlich vergessen, dass die deutsche Aristokratie und der deutsche Faschismus enge Verbündete waren? Natürlich gab es auch Ausnahmen! Wo gibt es sie nicht?

Die Kriege im Zeitraum von 1946 bis 1988 waren geprägt

• von der politischen und ideologischen Auseinandersetzung zwischen dem sozialistischen und kapitalistischen Weltsystemen;

• vom erbarmungslosen Kampf der ehemaligen Kolonialmächte um den weiteren Besitz der Erdöl- und Erdgasquellen, der gewaltigen Rohstoffressourcen in Afrika, Asien, Lateinamerika und

• von Unabhängigkeits- und Befreiungskämpfen der Völker auf diesen Kontinenten.

Kriege und militärische Konflikte im Kapitalismus entstehen nicht von selbst. Sie werden von Menschen gemacht, denn das Geschäft mit Waffen, Munition, Flugzeugen, Raketen, Militärfahrzeugen und -ausrüstungen war schon immer sehr lukrativ. Das gilt nicht nur für den größten militär-industriellen Komplex der Welt – die USA, sondern auch für andere kapitalistischen Staaten mit einem großen Rüstungspotential (Großbritannien, Frankreich, BRD). Nur wenn es Kriege gibt, läuft die kapitalistische Wirtschaft auf vollen Touren.

Über die Ursachen der Kriege erzählen uns ihre Macher wahre Märchen. In der Regel gestalten und organisieren sie „den rein ethnischen und/oder einen rein religiösen Hintergrund“ vieler Kriege selbst. Denn im Krieg geht es immer um die Sicherung ihrer eigenen wirtschaftlichen und politischen Vormachtstellung, um die kriminelle Aneignung fremder Ressourcen, um die brutale Ausbeutung billiger Arbeitskräfte und, letztendlich, um die globale Beherrschung der ganzen Welt. Alle internationalen Rechte und Gesetze werden im Krieg außer Kraft gesetzt. Der Kampf um Maximalprofite steht wie immer im Mittelpunkt.

Kriege und Konflikte wird es in der kapitalistischen Welt auch künftig geben. Daran ändert auch das Ende des „Kalten Krieges“ nichts. Im Gegenteil, nach dem Untergang der Sowjetunion, nach der Annexion der DDR durch die BRD und nach der Auflösung des „Warschauer Vertrages“ hat die Anzahl der Kriege pro Jahr noch zugenommen (siehe Bild 1). Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sie auch in Zukunft weiter steigen.

Ohne Zweifel gibt es in der Welt viele Forschungseinrichtungen, die sich detailliert mit der Analyse aller Kriege befassen. Ihre Berichte sind in der Regel nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und … wer bezahlt, der bestimmt auch die Musik. Konkrete Angaben über die wahren Ursachen und über die Opfer (Tote, Verwundete und Flüchtlinge) aller Kriege in den Zeiträumen von 1946 – 1988 und 1999 – 2019 finden wir weder im deutsch- noch im englischsprachigen Internet.

Bild 1: Datenanalyse der Kriege von 1946 – 1988 und 1989 – 2019

Für die Auswertung der 200 Kriege von 1946 bis 2019 hinsichtlich ihrer Ursachen und Opfer haben wir deshalb viele russische Literaturquellen genutzt. Die Dateien
„Kennen Sie die Szenarien der Kriege von 1946 bis 1988? Wenn Sie wissen wollen, was morgen passiert, dann erinnern Sie sich, was gestern geschehen ist!“
„Kennen Sie die Szenarien der Kriege von 1989 bis 2019? Wenn Sie wissen wollen, was morgen passiert, dann erinnern Sie sich, was gestern geschehen ist!“
sind auch auf diesem Wege entstanden. Sie bilden die Grundlage für die von uns durchgeführte Analyse. Alle gesammelten Angaben und Daten (64 Seiten über 200 Kriege) werden wir aus verständlichen Gründen vorerst nicht veröffentlichen. Der nachstehende Link gibt einen kleinen Einblick in die 2. Datei (14 Seiten):
http://www.dr-schacht.com/Das_Szenarium_der_Kriege_von_1989_bis_2019.pdf

Bild 2: Anzahl der in 97 Kriegen von 1946 bis 1988 ums Leben gekommenen Menschen
Bild 3: Anzahl der in 101 Kriegen von 1989 bis 2019 ums Leben gekommenen Menschen

Die Anzahl der in den Kriegen
• von 1946 – 1988 (die Sowjetunion und die DDR – 1949 bis 1988 – existierten noch)
• von 1989 – 2019 (die DDR wurde von der BRD bereits annektiert)
getöteten Soldaten, Offiziere und Zivilisten wurde in Abhängigkeit von der Kriegsdauer gleichmäßig über die Jahre verteilt.
Aus der Analyse von 74 Kriegsjahren (siehe Bilder 2 und 3) folgt:

  1. Im Zeitraum von 1946 – 1988 fanden weltweit ca. 97 Kriege und militärische Konflikte statt. 58% aller dieser Kriege verliefen über einen Zeitraum von 1 – 5 Jahren. Mehr als 18,97 Millionen Menschen verloren im Verlauf dieser 43 Kriegsjahre (2,26 Kriege/Jahr) ihr Leben.
  2. Im Zeitraum von 1989 – 2019 fanden weltweit ca. 101 Kriege und militärische Konflikte statt. 73% aller dieser Kriege verliefen über einen Zeitraum von 1 – 5 Jahren. Mehr als 12,76 Millionen Menschen verloren im Verlauf von 31 Kriegsjahren (3,26 Kriege/Jahr) ihr Leben.

Neben den gewaltigen Menschenverlusten (rd. 32 Millionen Tote) richteten diese 200 Kriege auch unvorstellbar große Zerstörungen in den Städten und Dörfern an. Die Wirtschaft, der Handel und die Versorgung der Bevölkerung sind in der Regel völlig zusammengebrochen. Das damit verbundene Chaos, die schreckliche Not, das Elend und die große Hungersnot haben in den vom Krieg betroffenen Ländern mehr als 50 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Die Folgen all dieser Kriege sind noch heute zu sehen.

Krieg, das ist in vielen Sprachen der Welt zu Recht das schrecklichste Wort! Nicht zufällig hat Michail Scholochow deshalb in seinem Buch „Ein Menschenschicksal“ geschrieben:
„Der Krieg – das ist die scheußlichste Erscheinung auf der Erde.“
Der Krieg muss deshalb für immer aus unserem Leben verbannt werden. Dafür leben, arbeiten und kämpfen wir!
Мы победим!
ị Venceremos!
Wir werden siegen!

Dr. Wolfgang Schacht                                                       1. Mai 2020

Quellen:
[ 1 ] Wilhelm Ritter von Schramm „Clausewitz – Leben und Werk“, Bechtle-Verlag, Esslingen, 1976
[ 2 ] Carl von Clausewitz „Vom Kriege“, Erster Teil, 1932

Link zum Originaltext: http://www.dr-schacht.com/Wer_sind_die_wirklichen_Kriegstreiber_in_unserer_Welt.pdf