NACHRUF
Genosse Kapitän zur See a. D.
Peter Barth
unser unermüdlicher Mitstreiter für eine bessere Zukunft
geboren am 21.07.1929
ist am 25.06.2023 plötzlich und unerwartet verstorben.

Peter war seit frühester Jugend politisch aktiv, vor allem in der Freien Deutschen Jugend. Für ihn war es wichtig, dass sich das, was er im 2. Weltkrieg bewusst erlebt hat, niemals wiederholt.

Um einen Beitrag zum Schutz des antifaschistischen, demokratischen und später sozialistischen Aufbaus der DDR zu leisten, meldete er sich freiwillig zum Dienst in der Volkspolizei-See und blieb Angehöriger der Volksmarine bis zur Annexion der DDR durch die BRD. Wie Peter immer sagte, gehörte er ein Leben lang „zur kleinen aber feinen Teilstreitmacht der DDR“.

Durch gewissenhafte und erfolgreiche Erfüllung seiner dienstlichen Pflichten, sowie durch seine ständige Qualifizierung und Weiterbildung errang er den Dienstgrad Kapitän zur See und übernahm verantwortungsvolle Dienststellungen innerhalb der Volksmarine. Während dieser Dienstzeit erwarb Peter nach erfolgreichem Studium ein Diplom der Gesellschaftswissenschaften.

Nach der Konterrevolution in der DDR wusste unser Genosse Peter, auf welche Seite der Klassenauseinandersetzung er gehört. U.a. unterstützte er bis zuletzt den Versand der linken Monatszeitschrift „RotFuchs“. Besonders aktiv beteiligte er sich als Mitglied der GRH-Arbeitsgruppe Aufklärer/Kundschafter an der Realisierung von deren Aufgaben. Dabei wusste er, diese seine gesellschaftliche Mitarbeit mit persönlich schwierigen Situationen in Einklang zu bringen. So pflegte er über mehrere Jahre aufopferungsvoll seine schwer kranke Ehefrau.

Bis kurz vor Vollendung seines 93. Lebensjahres bleib Peter ein überzeugter Kommunist. Er hatte ein arbeitsreiches Leben und die gefestigte Meinung, dass die gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse nicht das Ende der Entwicklung sein können.

Seinen Angehörigen und uns, seinen Kampfgefährten, wird Peter fehlen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

Für die Arbeitsgruppe
Karl Rehbaum

Die Lösung für den Westen? Noch eine Farbrevolution in der Ukraine

Von Dagmar Henn

Inzwischen wirkt es doch so, als wolle der Westen irgendwie wieder raus aus dem Projekt Ukraine. Aber bisher liegt kein Vorschlag auf dem Tisch, wie das funktionieren könnte. Nun, ein bisschen Kreativität und ein ungewöhnlicher Einsatz der gewöhnlichen Mittel könnten die Lösung sein.

Spätestens seit dem NATO-Gipfel ist unübersehbar, dass der Westen in einer Sackgasse steckt. Da gibt es nach wie vor den Konflikt zwischen den Russland- und den Chinakriegern in Washington, aber nachdem die ukrainische Offensive ein Rohrkrepierer war und nicht nur die Wunderwaffen, sondern auch gewöhnliche Munition allmählich ausgehen, ist klar, dass irgendein Ausweg aus der Nummer den meisten recht wäre. Selbst wenn die westlichen Medien es immer noch nicht lassen können, einen Sieg der Ukraine herbeizuträumen, realistisch ist das nicht; nicht einmal, wenn Polen und Litauen einsteigen würden (was momentan selbst den Russlandkriegern in Washington zu riskant ist).

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Jacques Baud: Westliche Politiker und Journalisten in Ideologie des Hasses gefangen

Tilo Gräser

Noch immer gibt es keine Lösung für den Krieg in und um die Ukraine. Wer verstehen will, wie es dazu kam und warum er anhält, dem ist das kürzlich auf Deutsch erschienene Buch „Putin – Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud aus der Schweiz zu empfehlen. Er beleuchtet Zusammenhänge und Hintergründe, die bei den etablierten Medien unterbelichtet werden. Baud folgt dem Prinzip „Zurück zu den Fakten, zurück zum Dialog!

„Ob uns das nun gefällt oder nicht, am Ende heißt der große Sieger … Wladimir Putin.“ Diese Prognose für den Krieg in und um die Ukraine ist der letzte Satz in dem Buch „Putin – Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, Schweizer Militärexperte und ehemaliger Nachrichtendienstoffizier. Er belegt in seinem kürzlich auf Deutsch erschienenen Buch, dass es dem US-dominierten Westen nicht darum geht, der Ukraine zu helfen, sondern Russland zu schaden. „Wenn wir der Ukraine wirklich helfen wollten, hätten wir viel früher gehandelt, um die Lösungen umzusetzen, für die wir uns eingesetzt hatten. Das haben wir nicht getan.“

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“Gehorsam und Anpassung wie zu Zeiten der Fürsten”: Joachim Gauck bei Lanz

Von Dagmar Henn

Sie musste ja wieder aufgegriffen werden, die Sage von den angeblich so rechten und autoritären Ossis. Schon allein wegen der Umfrageergebnisse der AfD. Und wer ist besser dafür geeignet als Joachim Gauck, selbst ein Erzrechter, aber als Pfarrer geschult darin, Worte zu verdrehen?

Ehe man Joachim Gauck zuhört oder überlegt, ob und inwieweit seine Aussagen etwas mit der Wirklichkeit zu tun haben, muss man sich in Erinnerung rufen, wer da spricht. Ein ehemaliger Pfarrer, angetrieben von einem unbezähmbaren Groll gegen die DDR und die Sowjetunion, weil Letztere es gewagt hatte, seinen Vater als Kriegsverbrecher zu verurteilen und einzusperren.

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VVN: Das veruntreute Erbe des Antifaschismus

Von Dagmar Henn

Wenn man heute Jugendliche fragen würde, was Antifaschismus bedeutet, würden sie, sofern ihnen das Wort überhaupt etwas sagt, antworten: “Gegen Rechts sein.” Das hat aber wenig mit dem zu tun, was dieses Wort einmal bedeutet hat und bedeuten sollte.

Es ist eine traurige Angelegenheit, sich mit den heutigen Aussagen der VVN zu befassen. Um es jenen zu erläutern, denen die Abkürzung nichts sagt: Ausgeschrieben heißt das “Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes ‒ Bund der Antifaschisten”. Eine Organisation, die 1947 in Berlin gegründet wurde und ursprünglich einmal Widerstandskämpfer und ehemalige Gefangene der Konzentrationslager umfasste. Der anfängliche Impuls war, das gemeinsame Schicksal der Verfolgung zur Grundlage des Wiederaufbaus zu machen.

Die SPD wie die CDU in den Westzonen machte sich aber bald daran, die Organisation zu spalten, weil ihnen der Anteil der Kommunisten zu hoch war. Schließlich waren sowohl im Widerstand als auch unter den Opfern der politischen Verfolgung die Kommunisten die mit Abstand größte Gruppe gewesen. Bereits Anfang der 1950er Jahre waren diese deshalb bereits fast unter sich.

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