Ob im Fall Skripal oder nun im Fall Nawalny: Ein britischer Oberst a. D spielte im Verbund mit der Plattform Bellingcat eine zentrale Rolle bei der Etablierung des Narrativs, wonach Moskau die Nowitschok-Attentate angeordnet habe. Und die Mainstreammedien spielen dabei unkritisch mit.
von Jürgen Cain Külbel
Die Saga um den medizinischen Notfall Alexei Nawalny begeistert täglich mit überraschenden Wendungen. Zuletzt warf das Spurenbeschaffungskommando “Team Nawalny” eine aus Alexei Nawalnys Zimmer im Tomsker Hotel Xander gestohlene, nach Berlin entführte Wasserflasche in den Ring; ein Bundeswehr-Labor will prompt Spuren des Nervengiftes Nowitschok daran entdeckt haben.
Die späte Präsentation der Flasche, deren “Sicherstellung” ein Video auf Nawalnys Instagram-Kanal “dokumentiert”, ist eine geschickt gestellte Falle, die insinuieren soll, Nawalny kann nur in Russland vergiftet worden sein.
Mediale Aufschreie, nun seien Tatortspuren vernichtet, Beweise entwendet usw., sind gewollt, da sie das Narrativ weiterhin verdichten; zusätzlich machen sie aber auch die toxikologischen Ergebnisse der russischen Ärzte in Omsk wertlos. Die hätten das Gift doch entdecken müssen– haben sie aber nicht, erst die ehrenwerten Labore in Deutschland, Frankreich, Schweden waren dazu gewillt und imstande.
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